Von der Freiheit an die Leine
Viele Tierschutz-/Auslandshunde müssen einen (langen) Transport verdauen, mit all den vorhergehenden Untersuchungen, Impfungen, ggf. Quarantäne, Umzüge von Sheltern zu Pflegefamilien, etc. Und viele der Tiere haben davor schon einiges hinter sich gebracht, z. B. Straßenhunde.
Die meisten Tierschutz-/Auslandshunde kennen geregelte Spaziergänge an der Leine nicht, weshalb es sinnvoll ist, sie entsprechend gut zu sichern. Doch bevor man dem Hund Geschirr, Halsband und Leine einfach überstülpt, sollte man ihm diese Gegenstände langsam und vor allem positiv näherbringen, denn ein bis dahin immer freilaufender Hund wird dies als einengend oder gar bedrohlich empfinden, da die Bewegungsfreiheit immens eingeschränkt wird.
Straßenhunde haben die Möglichkeit zu uneingeschränkter, körpersprachlicher Kommunikation miteinander und so werden Konflikte meist ohne Verletzungen, stark ritualisiert, gelöst. Diese Hunde sind sehr sozialkompetente, feinfühlige Wesen. Wenn sie in unsere Gesellschaft kommen, erleben sie so etwas wie einen „Kulturschock“.
Wenn dieser Straßenhund nun in seiner neuen Umgebung auf dem Spaziergang anderen Hunden begegnet, bei diesen Begegnungen auf einmal angeleint ist und dadurch mit seinem Körper nicht so kommunizieren kann, wie es notwendig wäre, entstehen schnell Konflikte, zumal meistens auch die Artgenossen angeleint sind und auch ihrerseits in der Körpersprache eingeschränkt! Erschwerend kommt hinzu, daß viele Hundebesitzer gerade aufeinander zulaufen, was eben viele Hunde nie tun würden, und gerne wird zusätzlich die Leine verkürzt. Was leider auch öfters passiert ist, daß der Hund es sich gefallen lassen muß, von unangeleinten Hunden bedrängt zu werden, muß er selber doch aus Sicherheitsgründen an der Leine bleiben. Ergebnis wird ein Hund sein, der alles verbellt!
Wenn Tierschutz-/Auslandshunde bei neuen Besitzern ankommen, hilft man ihnen, indem man klare Strukturen und Rituale schafft, die Sicherheit bieten. Neuerungen (Verwandte, Nachbarshunde, neue Strecken, etc.) sollte man in Ruhe und kleinsten Schritten einführen - das Tempo sollte hier der Neuling bestimmen. Übrigens gehören manchmal auch körperliche Annäherungen dazu, denn einige Straßenhunde haben Menschen von einer negativen Seite kennengelernt. Die Umwelt und somit auch die Artgenossen, sollte er sich mit entsprechendem Abstand anschauen bzw. kennenlernen dürfen. Mit der Zeit wird der Alltag für den Hund so vorhersehbar und er wird entspannter. Zeit ist etwas, was man hier gerne investieren sollte - Zeit, Geduld, Verständnis und natürlich viel Liebe!
Maulkorb-Training
Wenn man das Wort „Maulkorb“ hört, assoziieren die Meisten gleich aggressive Hunde damit. Das Tragen eines Maulkorbes ist allerdings nicht nur „verhaltensproblematischen“ Hunden vorbehalten, sie können auch zum Schutz gegen Giftköder getragen werden, beim Tierarzt, wenn der Hund vor Schmerz plötzlich schnappt, oder im Urlaub, wenn das Urlaubsziel entsprechende Bestimmungen hat. Übrigens hat auch unser ÖPNV Regelungen zum Thema Hund und Maulkorb!
Diese Woche durfte ich bei Bosi mit einem Maulkorb-Training anfangen, da die Familie in 3 Monaten in Urlaub fährt, wo auch sie nicht fehlen darf. Klugerweise hat sich ihr Frauchen frühzeitig (!) informiert, was es bei einem Urlaub mit Hund zu beachten gibt. Und da kam ich ins Spiel! Gerne stand ich ihr mit Rat und Tat zur Seite - angefangen bei wichtigen Infos rund um das Thema Maulkorb die es zu beachten gibt. Dann mit dem Kauf eines Maulkorbes wo ich sie begleitet habe, denn es gibt eine Menge zu berücksichtigen was Form, Größe, Material, etc… angeht, und vor allem natürlich beim Training.
Bosi hat mit ihren 10 Jahren noch nie einen Maulkorb gebraucht und hier sieht man, daß es nie zu spät ist etwas zu trainieren - es kommt nur auf das „Wie“ an. Und so hat sie die erste kleine Trainingseinheit wie ein Profi gemeistert. Die Gewöhnung an das Tragen eines Maulkorbes sollte mit viel Zeit, Geduld und kleinen Schritten geübt werden, damit der Hund dies positiv aufnimmt und verknüpft.
Deshalb: wenn auch euer 4-beiniger Freund mit ihnen in Urlaub fahren darf, vergesst bitte nicht euch FRÜHZEITIG über entsprechende Anordnungen zu informieren, damit ihr ggf. RECHTZEITIG mit einem Maulkorb-Training anfangen könnt. Denn es soll ja auch für euren Liebling eine schöne Urlaubszeit werden!
Vorsicht! Grannen!
Im Frühjahr erwacht die Natur und alles blüht herrlich um uns herum und wir genießen Spaziergänge mit unseren Hunden entlang farbenfroher Felder und Wiesen. Doch Achtung – spätestens im Sommer kommt die Gefahr der Grannen…
Grannen sind mit kleinen Widerhaken besetzt, die sich in eine Richtung bewegen. Durch diese Haken können sie sich an das Fell eines Hundes heften und zwar so heftig, daß der Hund sie kaum abschütteln kann. Die Spitzen der Grannen bohren sich immer tiefer ins Fell oder gar in die Haut des Hundes, und ist sie erst einmal in die Haut des Hundes eingedrungen, fällt sie nicht mehr von allein heraus. Wenn man diese nicht mehr selbst vorsichtig herausziehen kann, sollte man einen Tierarzt aufsuchen.
Die lästigen Grannen können sich in diversen Hautpartien, Ohren, Nasen, Augen, Achseln oder Pfoten und hier auch in die Zehenzwischenräume bohren und können so zu Schmerzen bzw. schmerzhaften Entzündungen oder anderen Verletzungen führen.
Beispiel-Symptome
Nase:
- Hund niest häufig und stark- hat vermehrt Nasenausfluss
- reibt immer wieder seinen Kopf/Nase auf den Boden
- hat Husten
Augen:
- Hund kneift das Auge zu
- geschwollenes oder gerötetes Auge
- vorgefallende Nickhaut
- vermehrter Augenausfluss
Ohren:
- Hund hält seinen Kopf schief
- lässt sein Ohr hängen
- schüttelt ständig seinen Kopf
- kratzt sich vermehrt am Ohr
- Rötung im Ohr
Pfoten:
- Hund humpelt, weil er Schmerzen beim Laufen hat
- leckt und knabbert ausgiebig an der Pfote
- die Pfote ist gerötet oder geschwollen
Sollte der Hund eine Granne eingeatmet, verschluckt oder gefressen haben, muß man unbedingt einen Tierarzt aufsuchen, denn die Granne kann zu Schwellungen der Atemwege und der Luftröhre oder zu Magen-Darm-Entzündungen führen.
Symptome:
- Husten
- Niesen
- Röcheln
- Hund kratzt sich am Hals
- Atemnot
- Bauchschmerzen
- Hund frisst nicht
- aufgekrümmter Rücken
Pflanzen mit Grannen findet man leider nicht nur auf Feldern und Wiesen, sondern auch an Wegrändern. Deshalb sollte man versuchen diese Gegenden zu umgehen, um die Hunde besser schützen zu können.
Nach den Spaziergängen ist es dann sinnvoll, das Fell der Hunde zu kämmen/bürsten und Ohren, Pfoten, etc. zu kontrollieren, um alle unerwünschten Fremdkörper zu entfernen.
Weiterhin schöne Gassigänge!
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